Ab dem 16. Juli gibt es wieder Open-Air-Kino in Kühlungsborn. Zwar etwas später als gewohnt, doch dafür in völlig neuer Form, eröffnet die Saison um 22.15 Uhr mit dem Familien-Blockbuster „Ice Age 3“.

Übersehen kann man das Freiluft-Kino wohl nicht: Wenige Meter hinter der Hafen-Mole in Richtung Wittenbeck/Heiligendamm ragt die Leinwand in den Ostseehimmel. Kinobetreiber Peer Kretzschmar schwärmte gegenüber der „Ostseezeitung“, denn die Leinwand ist „frontal zum Wasser gestellt, mit einem herrlichen Blick auf die über dem Meer untergehende Sonne“. Gespielt werde, so oft das Wetter es zulasse, so Kretzschmar weiter, und so lange die zuschauer kämen. Er rechne mit einer Spielzeit bis in den September hinein.

Einmalig in Deutschland

Eine Open-Air-Kino-Location wie die in Kühlungsborn direkt am Strand, zwischen Hafen, Strand und Steilküste gebe es nirgends sonst in Deutschland, sagt Kretzschmar. Er habe Ähnliches bisher nur am Bodensee gesehen (laut unseren Recherchen unter anderem in Kreuzlingen). Dabei war zum Beginn der Urlaubssaison nocht gar nicht absehbar, dass es in Kühlungsborn wieder Freiluft-Kino geben würde. Denn aufgrund der eher provisorischen und daher nicht besonders schönen Ausstattung fiel es im vergangenen Jahr bereits aus. Doch in diesem Jahr hat Kretzschmar mit der neuen Leinwand und der neuen Aufteilung eine Möglichkeit gefunden, das Freiluft-Kino in die Landschaft zu integrieren. Für die Technik durfte er ein kleines Häuschen aufbauen und die Trägerkonstruktion für die leinwand wurde ebenfalls genehmigt. So kann Kretzschmar auch für die kommenden Jahre besser planen.

Tradition bewahren

Für den Kinoenthusiasten geht es nicht ums Geld allein. Mehr als 30.000 Euro hat er bereits investiert, fast ein Drittel davon wird er wohl nie wiedersehen. Doch für ihn gilt es, eine Tradition zu bewahren. Denn Freiluft-Kino gab es in Kühlungsborn bereits in den 60er Jahren. Zwar konnte sich seine Kino-Mobil-Idee nicht durchsetzen, doch für die neue Lösung habe er nun viel Rückhalt aus dem Ort. Unter anderem stehe die Stadtvertretung hinter ihm, ebenso die TSK und vor allem die Bürgeramtschefin Angela Wehner.

Das Freiluft-Kino am Strand von Kühlungsborn ist übrigens nicht teurer als ein Besuch in einem „normalen“ Kino. Wer sich mit seiner Decke einfach am Strand postiert, bezahlt für die Karte sechs Euro. Einen Platz auf den Stühlen oder Bänken gibt es für sieben Euro. Und der VIP-Platz im Strandkorb mit einem Inklusivgetränk, einer Kuscheldecke und romantischem Kerzenlicht ist für zehn Euro zu haben. Für diesen Preis bekommt man neben einem aktuellen Blockbuster aber auch den Sonnenuntergang über der See und damit eine unvergleichliche Stimmung gratis.



Die Ostseeküste ist unbestritten eines der schönsten Urlaubsziele Deutschlands. Doch leider ist ein Urlaub am Meer immer wetterabhängig. Denn wer möchte schon im Winter, Frühjahr oder Herbst im eiskalten Meerwasser baden? Bis auf die Eisbader wohl kaum jemand.

Doch dieses Problem wird sich noch in diesem Jahr lösen, denn in Kühlungsborn kann man ab September im Kübomare das ganze Jahr über in Meerwasser baden. Damit verlängert sich die Urlaubssaison in Kühlungsborn und Umgebung auf 365 Tage im Jahr, denn auch ohne Strandvergnügen im Sommer ist diese Gegend immer eine Reise wert. Zahlreiche Hotels, Gästezimmer und Ferienwohnungen in Kühlungsborn erwarten Ihren Besuch das gesamte Jahr über.

Ein Strandspaziergang ist beispielsweise immer eine Option. Wer einmal mitten im Winter bei klirrender Kälte am Wasser entlanggelaufen ist, die Weite des grauen Horizontes und die Kraft des Wassers gespürt hat, weiß das. Hinterher eine heiße, kräftige Fischsuppe und einen „Schietwetter-Tee“ und der Tag ist perfekt, auch ohne Sonne und Strand.

Außer den wunderschönen Stränden der Ostsee gibt es natürlich noch die neben Lübeck und Hamburg vielleicht nicht ganz so bekannten Hansestädte Wismar, Rostock, Demmin, Stralsund und Greifswald zu entdecken. Auch sie bieten vieles, was eine Ostseereise auch in der Nebensaison attraktiv und zu einem Erlebnis macht.

Es gibt also keinen Grund mehr, eine Urlaub an der Ostseeküste hinaus zu schieben!